Ich habe seit dieser Woche einen neuen Broker. Es handelt sich hierbei um den Smartbroker. Wieso ich bei diesem Broker ein Zweitdepot eröffnet habe, möchte ich dir im heutigen Artikel näherbringen.
Hinweis: Dieser Artikel hat aktuell nur noch eingeschränkte Aktualität, da Smartbroker zwischenzeitlich Smartbroker+ heißt und tatsächlich einige der aufgeführten Mängel beseitigt hat. Über den "neuen" Smartbroker habe ich einen eigenen Artikel verfasst, den du hier findest: Review Smartbrokerplus.
Hier geht es zum „neuen“ Smartbroker(plus):
Zunächst aber ein kleines Vorwort:
Im Gegensatz zu vielen anderen halte ich recht wenig davon, zig Depots und zig Konten bei verschiedenen Banken zu haben. Ich mag die Sachen lieber easy und unkompliziert. Wie du aus bisherigen Artikeln vielleicht mitbekommen hast, nutze ich selbst aktuell die Consorsbank und Traderepublic (hier Depot eröffnen) als Broker. Ein dritter Broker wäre mir hier zu viel, insbesondere wegen der Steuer. Also muss einer gehen.
Inhaltsverzeichnis
Traderepublic wurde gekündigt
Mein bisheriges Zweitdepot bei Traderepublic habe ich zugunsten des Depots beim Smartbroker gekündigt. Meine Gründe hierzu führe ich dir hier in aller Kürze auf. Die Entscheidungspunkte und ausschlaggebenden Features die mich zum Smartbroker gebracht haben, folgen weiter unten.
Gründe für meine Kündigung bei Traderepublic:
- Handel ausschließlich an der Börse Lang und Schwarz (L&S)
- Manche ETFs nicht verfügbar
- Viele ETFs werden nicht im Sparplan angeboten
- Eingeschränkte Auswahl an Zertifikaten und Optionsscheinen (wer`s braucht)
- In unruhigen Börsenzeiten wenig rühmliches Verhalten (z.B. bei Gamestop 2021): Manche Produkte sind plötzlich nicht mehr handelbar, die App stürzt ab, die Börse L&S setzt den Handel aus (da es nur diese Börse gibt, problematisch!) oder es kommen keine Kurse in der App
- Abhängigkeit vom Smartphone
- Smartphone-App zu simpel, einige Details zu den Wertpapieren werden nicht angezeigt
Smartbroker in vielerlei Hinsicht für mich perfekt
Beim Smartbroker handelt es sich im Gegensatz zu Traderepublic eher um einen „regulären“ Broker „alter“ Art und weniger um ein Fintech mit fancy App. Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Ich persönlich mag diese „alte“ Art, solange sie noch um neue Features ergänzt wird. Und dies ist beim Smartbroker in meinen Augen der Fall bzw. wird es bald sein. Er bietet keinen teuren Schnickschnack, sondern fokussiert sich wie auch Traderepublic auf die Bedürfnisse der Trader und Kunden.
Das bietet der Smartbroker:
- Handel von über 21.000 Wertpapiere bei gettex ab 0 Euro
- Über 11.000 Aktien und ETFs bei Lang & Schwarz ab 1 Euro
- Traden von 8 bis 22 Uhr von über 300.000 Zertifikaten und Optionsscheinen von Partneremittenten Morgan Stanley, Vontobel, UBS und HSBC dauerhaft ab 0 Euro
- Keine Depotgebühren
- Trading an allen deutschen Börsen ohne Einschränkung
- Zugang zu über 24 internationalen Börsen
- Kostenlose Fremdwährungskonten (!!!)
- Investieren in über 18.000 Fonds ohne Ausgabezuschlag
- Eine große Auswahl an kostenlosen ETF-Sparplänen
- Über 1.400 Fondsparpläne für 0,2 % Orderkosten
- Wertpapierkredit ab 2,25 %
- Deutsche Konto & Depotführung und Einlagensicherung
- Automatisierte Steuererklärung und Erträgnisaufstellung
Du siehst also, das Gebotene hat es durchaus in sich.
Wer oder was steckt hinter Smartbroker?
Heutzutage sollte man aber trotzdem immer skeptisch sein, wenn manche Angebote „zu gut“ klingen. Smartbroker arbeitet mit der DAB BNP Paribas zusammen. Hier wird auch dein Depot geführt. Du wirst beim Smartbroker also in erster Linie Kunde bei einer der größten und auch stabilsten Banken Europas. Was am Anfang aber verwirrt, wird auf der Webseite vom Smartbroker auch transparent gemacht. Siehe hierzu die FAQ.
Das „Projekt“ Smartbroker stellt also eine Kooperation zwischen wallstreet:online, ariva.de, FinanzNachrichten.de, börsenNEWS.de und der DAB BNP Paribas dar.
Siehe hierzu auch das offizielle Vorstellungsvideo:
Für mich geht das mit der DAB in Ordnung. Wie gesagt handelt es sich hier um einen riesigen Vermögensverwalter mit jahrelanger Historie und guter Reputation. Zudem greift natürlich die Deutsche Einlagensicherung von 100.000 Euro und die freiwillige von bis zu 90 Mio. Euro.
Der beste Broker für mich
In meinen Augen handelt es sich beim Smartbroker um den aktuell für meine Bedürfnisse besten Broker. Folgende Punkte finde ich persönlich am besten:
- Handel ab 0€ bei der Börse Gettex und 1€ bei Lang & Schwarz. Hier habe ich also nahezu die gleichen günstigen Konditionen wie bei Traderepublic
- ETF-Sparpläne mit attraktiven Kosten (siehe unten)
- Nahezu alle existierenden Wertpapiere sind handelbar
- Handel ist an ausländischen Börsen möglich (z.B. Apple an der NYSE oder Alibaba in Hongkong)
- Faire 4 Euro Gebühren an deutschen Handelsplätzen (außer Gettex und L&S)
- Fremdwährungskonten, sodass ich parallel zum Euro auch Schweizer Franken, US-Dollar oder Britische Pfund halten kann (somit auch besonders geeigent für Crash-Propheten mit Ängsten vor dem Euro-Crash ;-))
- Einfache und unkomplizierte Ordermaske und Trading-Plattform, wobei diese aktuell überarbeitet und modernisiert werden soll
- Eine Smartphone-App ist in Entwicklung und sollte noch 2021 veröffentlicht werden. Ohne App kannst du beim Smartbroker sonst nur über die Web-Oberfläche am Handy traden.
Sparpläne bei Smartbroker
Selbstverständlich bietet der neue Broker auch die für mich sehr wichtigen ETF-Sparpläne an. Ab 25 Euro kannst du die meisten ETFs besparen. Die Kosten sind hierbei super: 280 ETFs (Stand: 27.02.2021) sind aktuell kostenfrei besparbar, weitere 351 ETFs (Stand: 27.02.2021) werden im Sparplan angeboten. Du zahlst hier dann 0,2% deiner investierten Summe und mindestens 80 Cent.
Beispiel:
Bei einer Sparplanrate von 100 Euro im Monat kostet dich der Sparplan somit 80 Cent (weil es mit 80 Cent nach unten gedeckelt ist!) bei Ausführung. Bei einer Sparplanrate von 1000 Euro im Monat greifen hingegen die 0,2%, also kostet dich die Ausführung nur 2 Euro. Es landen also 998 Euro im ETF. Bei anderen Brokern mit z.B. 1,5% Kosten, würden stolze 15 Euro an Gebühren anfallen.
Ergo: Besonders bei hohen Sparraten fallen die Gebühren sehr fair aus im direkten Vergleich zu anderen Broker-Platzhirschen.
Gibt es Aktien-Sparpläne?
Auch die gibt es beim Smartbroker. Die sind aber in meinen Augen – pardon – aktuell noch grottig. Es wird nur eine Handvoll Aktien aus den USA angeboten, ansonsten nur DAX und MDAX. INsgesamt stehen somit (Stand 27.02.2021) nur 102 sparplanfähige Aktien zur Auswahl. Weiterer gravierender Nachteil: Sparpläne sind hier erst ab einer Ausführung von 125 Euro möglich und es ist kein Erwerb von Bruchteilen möglich. Für mich scheiden Aktiensparpläne somit aktuell hier komplett aus.
Ich gehe jedoch davon aus, dass sich hier in Zukunft noch etwas ändern wird. Traumhaft wäre natürlich eine Auswahl an sparplanfähigen Aktien wie bei der Schwesterbank Consorsbank, die bekanntermaßen ja ebenfalls zur BNP Paribas gehört. Hier ist also in meinen Augen noch deutliches Verbesserungspotential vorhanden. Andererseits kann man natürlich argumentieren, dass Einzelaktien bei Handelsgebühren von 0€ und 1€ auch gerne „manuell“ in kleinen Raten gekauft werden können, ohne hier ein Kostenproblem zu bekommen. Geschmacksache.
Der Fokus liegt für mich daher eindeutig auf den ETF-Sparplänen.
Wie nutze ich den Smartbroker?
Aktuell habe ich vor, meine ETF-Sparpläne aufgrund der Kostenvorteile zum Smartbroker umzuziehen. Die laufenden Aktien-Sparpläne lasse ich wie bisher bei der Consorsbank (hier Depot eröffnen*). Hier ist das Angebot an Aktiensparplänen einfach zu gut und umfassend.
Zukünftige „Zocks“ und kurzfristige Spekulationen mit kleineren Summen werde ich zukünftig dann ebenfalls beim Smartbroker tätigen. Hier machen die günstigeren Gebühren langfristig vermutlich einen großen Unterschied aus.
Sollte sich das Angebot an Aktien-Sparplänen verbessern und ich auch im laufenden Betrieb des Smartbrokers keine gravierenden Nachteile feststellen, dann könnte ich mir auch einen Komplettumzug vorstellen. Einen kostenloser Depotübertrag mit wenigen Klicks wird nämlich ebenfalls angeboten.
Hier möchte ich aber erfahrungsgemäß erstmal die nächste größere Krise abwarten, denn meistens trennt sich dann hier erst die (Broker-) Spreu vom Weizen. Ich bin hier aber durchaus guter Dinge. Sollte ich gravierende Nachteile des Smartbrokers feststellen, werde ich hier natürlich darüber berichten.
Fremdwährungskonten möglich
Übrigens: Eine erfreuliche Sache sind die kostenlosen Fremdwährungskonten. Ich kann mein Geld dadurch auch in anderen Währungen „parken“, wie zum Beispiel in US-Dollar, Britischen Pfund, Schweizer Franken oder japanischen Jen.
Gemäß dem Motto, nicht alle Eier in einen Währungskorb zu legen, können andere Währungen in der Hinterhand in turbulenten oder inflationären Zeiten durchaus Sinn machen. Von eventuellen Wechselkursgewinnen ganz zu schweigen. Hier möchte ich mich aber auch erstmal langsam rantasten und den Smartbroker auch hier auf Herz und Nieren testen.
Smartbroker-Test: Pro und Contra
Also alles gut im Hause Smartbroker? Im Großen und Ganzen ja. Dennoch gibt es noch einige Nachteile, die ich hier ebenfalls nicht verschweigen möchte. Diese fielen für mich aber bei meiner Entscheidung wenig ins Gewicht. Teilweise wird an ihrer Behebung auch schon gearbeitet.
Also kommen wir zu meinen persönlichen Vor- und Nachteilen vom Smartbroker:
Pro:
- Ausländische Börsen handelbar
- Günstige Handelsgebühren
- Alle Wertpapiere verfügbar
- Kostengünstige und kostenlose ETF-Sparpläne
- Depotführung kostenlos
- kostenlose Fremdwährungskonten
- seriöse und sichere Bank im Hintergrund
- Unabhängig vom Smartphone
- US-Quellensteuerservice kostenfrei
- Dividenden und Ausschüttungen kostenfrei
- Großer Fokus auf Service
- Kein Schnickschnack regulärer Banken (Kreditkarten, Kredite, Girokonten etc.)
- Bei Kauf von Aktien an ausländischen Börsen: Lagerstelle außerhalb der EU!
Contra:
- Smartphone-App wünschenswert und wichtig, falls schnelle Handlungen erforderlich sind (befindet sich in Entwicklung!)
- Teilweise etwas veralteter Look und Bedienung der Web-Oberfläche (auch hier wird aktuell an einer neuen Plattform gearbeitet!)
- Aktien-Sparpläne noch unattraktiv (keine Bruchstücke, eingeschränkte Auswahl, erst ab 125 Euro möglich)
- Negativzinsen bei höherem Cash-Bestand: Das sogenannte Verwahrentgelt beträgt derzeit 0,5% p.a. ab einer Cash-Quote in Höhe von 15% im Verhältnis Depotbestand zu Cashbestand.
- Leider (noch?) kein Handel von CFDs und Optionen möglich
- Sparplan-Ausführungen um 09:15 Uhr an der Börse Lang & Schwarz, dadurch ggf. leicht höhere Spreads
Depoteröffnung in 5 Minuten
Falls du nun auch Lust bekommen hast, den Smartbroker auszuprobieren, dann kann ich dich beruhigen: Die Depoteröffnung ist in 5 Minuten erledigt. Du brauchst einige wenige Unterlagen und kannst dann sofort loslegen mit dem Eröffnungsantrag.
Folgende Unterlagen benötigst du für die Eröffnung:
- Personalausweis oder Reisepass
- Steuer-ID
- Smartphone (für Postident-Video)
- Adresse in Deutschland
Das war es. Der Rest an Informationen wird in einer Antragsstrecke über Formulare abgefragt und verschlüsselt übertragen. Direkt nach der Übertragung kannst du dich öder das Postident-Verfahren der Deutschen Post via Smartphone identifizieren lassen. Wenn du diese Option wählst, bist du tatsächlich in 5 mInuten komplett durch mit dem Antrag.
Die eigentliche Eröffnung des Depots hat bei mir 4 Werktage gedauert, dies kann aber je nach Auslastung variieren. Aktuell soll der Andrang wohl sehr hoch sein, weshalb es zu Wartezeiten kommen kann.
Die Antragsstrecke beginnst du hier* oder durch einen Klick auf den nachfolgende Grafik:
Solltest du noch weitere Fragen bezüglich dem Smartbroker haben, einfach raus damit. Wenn ich sie dir beantworten kann, helfe ich dir wie immer gerne.
Transparenzhinweis: Die Links und Banner verlinken zum Teil zu Smartbroker. Solltest du hierüber ein Depot eröffnen, erhalte ich eine kleine Provision (Affiliate-Link). Du unterstützt dadurch direkt meine Webseite. Für dich als Kunden entsteht hierdurch kein Nachteil. Alle oben aufgeführten Informationen stellen auch keine Anlageempfehlung oder Produktberatung dar. Ich berichte nur darüber, was mich zum Wechsel bewogen hat und aus welchen Gründen ich den Smartbroker für mich sehr geeignet halte. Du entscheidest hierbei aber immer selbst, ob und falls der Broker für dich geeignet ist.
Moin Moin,
hast Du den Umzug vollzogen ?
2-3 Monate nach dem Artikel hat die ING, zumindest was die ETF Sparpläne angeht, kräftig nachgezogen.
Somit eine weitere gute Alternative.
VG Marco
Hi Marco,
Komplett umgezogen bin ich noch nicht, ich lasse das Depot noch zu Testzwecken laufen.
Einen vollständigen Umzug schließe ich auch solange aus, solange es noch keine App gibt, um bequem und mobil zu handeln.
Sie sollte aber wohl zeitnah erscheinen. Ich rechne noch 2021 damit, da nun auch die bisherige App „b2b DAB“ abgeschaltet wurde.
Mit der DAB-App konnte man bisher zumindest das Smartbroker-Depot einsehen (ohne Handel). Das geht nun nicht mehr, daher spekuliere ich darauf, dass sich demnächst hier etwas tut.
LG