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Inhalt von „Der reichste Mann von Babylon: Erfolgsgeheimnisse der Antike – Der erste Schritt in die finanzielle Freiheit“
In der heutigen Rezension geht es um das Buch „Der reichste Mann von Babylon„, einem absoluten Klassiker unter den Finanzbüchern. Es hat zu Recht Kultstatus und steht absolut berechtigt in fast jeder Büchersammlung von an Wirtschaft und Finanzen interessierten Leuten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Büchern, die hier rezensiert werden, wurde dieses Buch bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, nämlich im Jahre 1926, von George Samuel Clason geschrieben.
Trotz seines Alters ist das Buch noch immer up to date, wenn es um das Thema Vermögensaufbau und Reichtum im Allgemeinen geht. Dies hängt zum einen damit zusammen, dass seine Tipps im Prinzip zeitlos sind und auch heute noch ihre Gültigkeit haben, zum anderen dass das Buch in den Zeiten des antiken Babylon handelt. Man kann dem Buch also verzeihen, dass nicht von Aktien und anderen modernen Finanzprodukten die Rede ist, sondern eher von Schafherden und Sklavenarbeit.
Das Buch ist mit seinen lediglich 206 Seiten (15. Auflage vom Januar 2002) nicht gerade üppig und eignet sich daher eher als Lektüre für Zwischendurch. Theoretisch kann man das Buch an einem Tag komplett durchlesen. Wenn man es aber richtig begreifen möchte und die Tipps und Ratschläge in Fleisch und Blut aufnehmen möchte, sollte man sich aber etwas Zeit dafür lassen.
Die fünf Gesetze des Goldes
Kernpunkt des Buches ist meiner Meinung nach der Abschnitt über die „fünf Gesetze des Goldes„. Also Regeln, die es im Umgang mit Gold/Geld zu beachten gilt, damit man es anhäufen kann und es einem auch erhalten bleibt. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, daher führe ich nur das erste der fünf Gesetze auf. Da sich dieses auch in moderner Finanzliteratur wiederfindet, denke ich ist es unschädlich es hier zu erwähnen.
„Das Gold fließt mühelos jenem Mann in reicher Fülle zu, der nicht weniger als ein Zehntel seines Einkommens zur Seite legt, um sich für die Zukunft für sich und seine Familie ein Vermögen zu schaffen.“
Siehe S. 96
Letztendlich also: Egal wieviel du verdienst, lege davon immer und regelmäßig 10 Prozent davon zurück und investiere diese 10 Prozent weise. Diesen Ratschlag liest man regelmäßig in Finanzratgebern, womöglich hat er in „Der reichste Mann von Babylon“ seinen Ursprung.
Das Buch führt wie gesagt noch 4 weitere „Gesetze“ an, die ihr gerne selbst im Buch nachlesen könnt.
Aufbau und Schreibstil
Interessant an „Der reichste Mann von Babylon“ ist, dass das Buch aus lauter Kurzgeschichten besteht, die allesamt in Babylon spielen. Verschiedene Personen mit verschiedenen sozialen Hintergründen erzählen ihre Geschichten und veranschaulichen auf diese Weise kinderleicht verständlich wie Geld bzw. Gold funktioniert.
Vom Kamelhändler über den Speermacher bis hin zum reichsten Mann von Babylon selbst namens Akad, ist alles vertreten. Alle erzählen ihre Geschichte und diese Geschichten werden in Gesetzmäßigkeiten und Lektionen verpackt. Obendrein gibt es auch noch einen Hauch Geschichte, zumindest am Ende des Buches, an dem auf die Geschichte von Babylon und dessen Verschwinden eingegangen wird.
Das Buch selbst verzichtet auf Fremdwörter und ist somit für Jedermann auch ohne Finanzhintergrund leicht verständlich. Generell kann man wohl so weit gehen und das Buch als absolute Basic der Finanzbücher betrachten.
Was mir nicht so gefallen hat…
Ist zum einen die Kürze von „Der reichste Mann von Babylon“. Man hat das Buch wirklich verdammt schnell durch. Dabei wird man beim Lesen in die antike Welt gezogen, welche dann noch mit modernen Geldgesetzen verquickt werden. Ich wollte am Ende gar nicht mehr raus aus Babylon. Es hätte also durchaus noch etwas umfangreicher sein können und weitere Gesetzmäßigkeiten mit weiteren Geschichten aufführen können.
Manch einer könnte „Der reichste Mann von Babylon“ vorwerfen, dass es etwas simpel gestrickt ist und nicht wirklich in die Tiefe geht. Wie gesagt, aufgrund des ganzen antiken Settings geht das für mich vollkommen in Ordnung. Ich habe zu keinem Zeitpunkt Charts, Diagramme und den DAX vermisst.
Was mir gefallen hat…
Ist der positive Grundton des Buches und die Message, dass im Grunde tatsächlich jeder seines eigenen Schicksals Schmied ist. Der Bauer auf dem Land ackert 30 Jahre lang immer das Gleiche ohne voran zu kommen? Selbst schuld, er hat die Geldgesetze nicht beachtet. Der Sklave wird von seinem Herrn aufgrund nicht ausgeführter Arbeit totgeschlagen? Selbst schuld, er hat die Geldgesetze nicht beachtet. Und so weiter.
Besonders angetan war ich vom antiken Setting. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass mir das Buch nicht viel bringen wird, wenn von Schafen, Ziegen und Gold die Rede ist. Dem war aber nicht so. Der reichste Mann von Babylon ist alles in allem noch immer modern. Das Setting in Babylon ist für mich aber das Highlight. Es entführt einen in die Antike, aber nicht in der Art anderer Bücher oder Romane, sondern in der Art eines Fachbuches mit Roman-Elementen, klasse!
Dass das Buch sehr einfach zu lesen ist, habe ich schon erwähnt. Die deutsche Übersetzung ist stimmig, ich selbst habe keine Mängel diesbezüglich festgestellt.
Fazit:
Ein absolutes Must-Read für an Finanzen interessierte Menschen. Ich würde aber soweit gehen und die Lektüre jedem Menschen empfehlen, unabhängig davon, ob man mit dem Thema Finanzen etwas anfangen kann. Das Buch mag für Experten etwas oberflächlich und einfach wirken, aber gerade dieser Umstand macht es auch für Neueinsteiger sehr empfehlenswert. Am besten gleich als erstes Kaufen und erst in einem zweiten Schritt zu weiteren Finanzbüchern übergehen.
Bewertung: 4,0 / 5
Taschenbuch: 206 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (1. Januar 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442163838
ISBN-13: 978-3442163830
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