Wann kommt der Finanzcrash?

Tja und wiedereinmal hat man umsonst auf den Finanzcrash 2016 gewartet. Dabei gab es soooo viel Hoffnung. In den letzten Tagen überschlugen sich wieder Warnungen in Artikeln vor einem in Kürze bevorstehenden Zusammenbruch des Finanzsystems. Sandy Jadeja (technischer Analyst beim Broker Core Spreads) warnte kürzlich, dass es in ein paar Tagen richtig bitter würde.

Dem selben Tenor schloss sich auch Murray Gunn (Analyst bei HSBC) an. Er warnte davor, dass an den Märkten „Alarmstufe Rot“ herrschen würde. Tom Fitzpatrick (Top-Analyst bei der Citi), auch er sieht eindeutige Parallelen zum Chart von 1987.

Inhaltsverzeichnis

Was passierte 1987?

Viele Experten und Charttechniker verweisen auf eine aktuelle Ähnlichkeit des Chartbildes der amerikanischen Märkte (S&P 500) mit dem aus dem Jahre 1987. Zur Erinnerung: Am 19. Oktober 1987 brach der Dow Jones Index um 22% ein. Grund war damals die Befürchtung einer zu hohen Verschuldung, während sich die Konjunktur in der US-Wirtschaft abschwächte. Die europäischen und asiatischen Märkte folgten dem Einbruch und es wurde in kürzester Zeit ein erhebliches Geldvermögen verbrannt.

Durch die damals neu eingeführten Handelscomputer verstärkte sich der Verkaufsdruck durch immer neu automatisch ausgelöste Verkaufs-Orders. Es entstand ein regelrechter Finanzcrash. Zwar erholten sich die Märkte auch schnell wieder, dennoch blieb dieser Tag vielen Investoren bis heute im Gedächtnis.

Finanzcrash am 20.10.2016

Nicht gerade wenige Experten sahen die Finanzwelt am 20.10.2016 erneut untergehen. Von einem „Chart des Grauens“ war die Rede. Die Kursverläufe würden sich in erschreckendem Ausmaß mit dem Verlauf aus 1987 decken. Die Finanzwelt stehe also vor dem Kollaps. Man solle aus Aktien flüchten und in Gold und Cash fliehen.

Hier exemplarisch ein paar Artikel aus der Online-Finanzpresse über das Thema:

Und was ist vergangenen Donnerstag passiert? Nichts. Natürlich. War ja klar. Auf der Facebook-Page von Finanzguerilla habe ich die Sache entsprechend begleitet:

Was lernen wir daraus?

Ich persönlich habe mich wiedermal in meiner Ansicht bestärkt gesehen, nicht viel auf das Urteil selbsternannter "Charttechniker" und Börsen-Gurus zu geben. Zwar halte ich persönlich eine stärkere Korrektur in nächster Zeit ebenfalls für sehr wahrscheinlich (gerade weil gerade die Stimmung an den Märkten wieder so gut zu sein scheint), dennoch ärgere ich mich über die immer neuen Prophezeiungen der Experten.

Sie dienen lediglich dazu, sich ins Gespräch zu bringen und sollte der Finanzcrash tatsächlich eintreten, habe man ihn ja vorausgesagt. Wenn er nicht eintritt, gibt es dafür sicherlich auch schnell einen vorgeschobenen Grund.

Letztendlich führt es aber nur zur Zunahme von Angst unter den Anlegern und wie wir ja wissen sind die Emotionen Gier und Angst in der Finanzwelt fatal.

Wie sich leider immer wieder herausstellt, sind die Aussagen in den seltensten Fällen aussagekräftig.

Meine persönlichen Lektionen aus dem wiedermal ausgebliebenen Finanz-Armageddon sind:

  • langfristig schlägt kurzfristig, weshalb mich ein Finanzcrash im Grunde nicht juckt
  • Gebe nie etwas auf die Aussagen von Chart-"Experten"
  • Setze dich selbst lieber einmal zu oft auf "Informationsdiät" als einmal zu selten. Sprich: Konsumiere nicht zu viele Medien, sondern filtere sorgfältig aus.

Zum Abschluss noch ein interessantes Video zum Thema "Experten". Es wird ab Minute 6:20 behandelt.

Wie stehst du zum Thema Finanzcrash? Ist er nun im Jahre 2020 unausweichlich? Trägt gar die US-Wahl 2020 zu einem Absturz der Börsen bei?

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