Hier geht es heute um den Begriff „finanzielle Unabhängigkeit„, einer der wohl am inflationärsten benutzten Begriffe in der Finanzwelt. Viele sprechen von der finanziellen Unabhängigkeit und bieten scheinbare Wege und Lösungen, dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen. Doch was versteht man genau unter dem Begriff? Meine bisherigen Recherchen ergaben, dass Jeder wohl etwas anderes darunter versteht. Daher schildere ich dir nachfolgend, was der Begriff für mich bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
Finanzielle Unabhängigkeit – Was ist das?
Meiner Meinung nach bezeichnet finanzielle Unabhängigkeit in erster Linie: Unabhängiges Einkommen. Das bedeutet, dass du im Idealfall mehrere Stützpfeiler hast, aus denen du dein Einkommen beziehst und die Gesamtheit aller Pfeiler dir deinen Lebensunterhalt finanzieren und ermöglichen.
Das Gegenteil von finanzieller Unabhängigkeit ist meiner Ansicht nach jede Form von Angestelltentätigkeit oder auch das Beamtentum. Hier bekommst du zwar ebenfalls ein Einkommen, welches deinen Lebensstandard finanziert, jedoch bist du da abhängig von deinem Arbeitsverhältnis und somit „unfrei“. Geht deine Firma pleite oder kündigt dein Chef dir, hast du kein finanzielles Einkommen mehr und siehst dich mit enormen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Du hängst also von deiner Firma und deinem regelmäßigen Gehalt ab. Das ist dann finanzielle Abhängigkeit.
In anderen Bereichen der Finanzliteratur spricht man auch davon, dass du als Angestellter im gesellschaftlichen Hamsterrad läufst. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet also, dass du dein Einkommen aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen beziehst und somit nicht mehr in diesem Hamsterrad mitläufst.
Beispiel für finanzielle Unabhängigkeit:
Du bekommst monatlich z.B…
- 250 Euro an Dividenden aus Wertpapieren
- 800 Euro an Mieteinnahmen
- 600 Euro an passiven Einkünften aus deinem eigenen Unternehmen
- 100 Euro an Einkünften aus P2P-Krediten
In diesem Fall beziehst du also aus verschiedenen Quellen insgesamt 1750 Euro an Einkommen. Wenn du es nun schaffst, mit diesem Einkommen dauerhaft deinen Lebensstandard zu halten ohne dass dein Grundvermögen schrumpft, bist du meiner Meinung nach finanziell unabhängig.
Du bist dann auf keinen Beruf mehr angewiesen und kannst deinen Lebensunterhalt eigenständig bestreiten. Durch deine Einkommensquellen bist du unabhängig von einem normalen Job. Aufgrund der Vielzahl der Einkommensquellen sind die Quellen untereinander ebenfalls unabhängig.
In dem geschilderten Beispiel wärst du quasi doppelt unabhängig. Brechen die Aktenmärkte zusammen, beziehst du weiter Geld aus deinen anderen Zweigen. Bricht dein Business weg, kannst du dein Kapital in die anderen Säulen verlagern und den Geldfluss aus ihnen erhöhen.
Verschiedene Phasen auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit
Ich bin der Meinung, dass es das höchste Ziel ist, finanzielle Freiheit zu erreichen. Den Unterschied zur finanziellen Unabhängigkeit kannst du hier nachlesen.
Es gibt meiner Meinung nach folgende 4 finanzielle (Sicherheits-)Phasen. Die Phase 4 gilt es zu erreichen, die meisten befinden sich in Phase 1 und 2:
- finanzielle Abhängigkeit (von einer Einkommensquelle abhängig –> Angestellter/Selbstständiger)
- finanzieller Schutz
- finanzielle Unabhängigkeit (um diese geht es hier)
- finanzielle Freiheit
Wie erreiche ich finanzielle Unabhängigkeit?
Der erste Schritt sollte sein, dass du dich damit beschäftigst, wie du dir ein passives Einkommen während deiner Angestelltentätigkeit aufbaust. Du hast auf diese Weise die Möglichkeit, dich auszuprobieren ohne sofort „All-in“ zu gehen. Wenn du dann irgendwann soweit bist, dass du ein passives Einkommen erreicht hast, welches dir dein momentanes Gehalt ersetzen kann, dann bist du am Ziel. Und glaube mir, es ist möglich.
Ab diesem Zeitpunkt könntest du deinen bisherigen Job also kündigen, weil du unabhängig geworden bist. Wenn dir Dinge wie eine gesetzliche Rente oder gesetzliche Krankenversicherung wichtig sind, kannst du begleitend noch einen 450-Euro-Job wahrnehmen, der dein Einkommen als weitere Säule ergänzt. Dann bist du sozial abgesichert, hast aber dennoch mehr Zeit für deine Leidenschaften und/oder dein Business als in einer abhängigen Tätigkeit.
Wie du das selbst erreichen kannst und ob du das überhaupt möchtest, bleibt natürlich dir überlassen. Gerade heute ist es dank des Internets so leicht, sich über eventuelle weitere Standbeine zu infomieren. Ob diese dann von Erfolg gekrönt sein werden, hängt in erster Linie von dir, deinem Ehrgeiz, deinem Durchhaltevermögen und deiner finanziellen Bildung ab.
Ist für dich die finanzielle Unabhängigkeit ein erstrebenswertes Ziel oder legst du darauf gar keinen Wert?
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